Luce e ombra
von Michael Kurt Markmann
„Die Nutzung von hellen und dunklen Hölzern, Elementen und Materialien“
Mein Name ist Michael Kurt Markmann. Ich bin seit 2017 Tischlergeselle und arbeite in einer Tischlerei an der Ostsee. Vor knapp 2 Jahren entschied ich mich dazu, Meister in meinem Beruf zu werden! Bis zu Beginn der Meisterschule habe ich viele Möbel gesehen, montiert und selbst hergestellt. All diese Erfahrungen fließen nun auch in mein Meisterstück „Luce e Ombra“ (itl. Licht und Schatten) mit ein!
Es ist als ein TV Kombinationsmöbel geplant, wo auf Grund der gegebenen Richtlinien der Mittelteil das Hauptaugenmerk wird.
Die Ideenfindung gestaltete sich zuerst schwierig, bis mich in einem Gespräch mit einem Klassenkameraden dieser fragte, was ich denn wirklich brauchen und jeden Tag benutzen würde. Nach diesem Gespräch kam mir schnell der Gedanke an einen Fernsehschrank und nach nur ein paar Entwurfszeichnungen und Gesprächen mit meiner Lebensgefährtin, stand der grobe Entwurf fest. Nun konnte ich mich intensiv mit der Gestaltung, der Aufteilung, den Details und Eigenschaften des Barfaches und den benötigten Beschlägen auseinandersetzen, damit dieses Möbel einzigartig wird. Dieser Schrank soll das Herzstück des Wohnzimmers werden, durch den fast täglichen Gebrauch des TV oder einer Spielekonsole, Nutzen des Barfaches mit Freunden oder als Lagerort für Gegenstände des täglichen Gebrauches und persönlichen Sammlerstücken.
Das ausgewählte Material sollte zu der schon vorhandenen Einrichtung des Wohnzimmers in Eiche passen, aber auch mit anderen Einrichtungsgegenständen harmonieren können. Der momentan vorherrschende Stil ist an das Bauhaus angelehnt. Gerade Linienführung, symmetrische Formen, sowie zur Nutzung bestimmte Möbelstücke aus nicht sehr hochwertigen Materialien, die in Massenproduktion für die breite Bevölkerung produziert werden.
Der Korpus wird aus deutscher Eiche und mit Fingerzinken als klassische handwerkliche Eckverbindung hergestellt. Dabei hat er die Form eines gleichschenkligen Trapezes mit einem Winkel von 10°. Die profilierten Füße werden passend zum Winkel und den Fingerzinken angefertigt, die Maße des fertigen Gesamtstückes betragen ca. 1400 x 725 x 1200.
Die Front ist in zwei Drehschiebetüren und einer darunter liegenden Schublade aufgeteilt. Die gewählte Rahmenkonstruktion Schlitz und Zapfen erzeugt eine klassische Ansicht und fügt sich zu den sichtbaren Fingerzinken des Korpus.
Die in die Türen eingelassene Füllung aus Milchglas erzeugt einen Hell-Dunkel-Effekt zu der mit Öl behandelten Oberfläche des Korpus in Eiche. Der Effekt des natürlichen Nachdunkeln der Eiche bewirkt, dass dieser Kontrast auch nach langer Zeit der Nutzung bestehen bleibt.
Eine weitere Besonderheit der beiden Türen besteht in ihren Beschlägen. Um möglichst platzsparend bauen zu können und den Raumverlust bei geöffneten Türen zu minimieren, werden sie nach dem normalen Öffnen durch Drehen, in den Korpus geschoben – eine Dreh-Schiebetür.
Der untere Schubkasten wird über ein von mir entwickeltes System verriegelt.
Bei diesem System werden mittels selbst konstruierter Zahnräder und -stangen, Riegel durch den Schubkasten in die inneren Seitenwände geschoben und verriegeln den Schubkasten unsichtbar. Zu bedienen ist dieser Mechanismus nur durch eine Aussparung im Unterboden des Korpus. Damit bleibt der Schubkasten für nicht eingeweihte Personen nicht zu öffnen. Das für den Schubkasten verwendete Material ist nach dem Thema „Licht und Schatten“ dunkel ausgewählt – amerikanischer Nussbaum.
Das Innere meines Luce e Ombra Schrankes fertige ich aus deutscher Esche. Im oberen Bereich befindet sich ein Barfach, im unteren Teil sind auf der rechten Seite drei übereinanderliegende Schubkästen angeordnet. Der linke Bereich bleibt ein offenes Fach für vielfältige Nutzung, von HiFi Komponenten über Literatur bis zu Sammlerobjekten.
Wird das Barfach geöffnet, werden automatisch zwei Lichtleisten geschaltet, die den Bereich ausleuchten. Der Anschluss erfolgt über handelsüblich vorkonfektionierte Komponenten. Auf der Rückseite der Barklappe ist eine HPL beschichtete Platte eingelassen, um mit dieser beschädigungs- und fleckresistenten Oberfläche bspw. Rotweinflecken zu vermeiden. Durch die mittige Aufteilung wird eine Abgrenzung von Gläsern und Flaschen für die optimale Nutzung der Bar gewährleistet. Die drei Schubkästen werden mittels Kulissenauszügen bedienbar sein. In diesem Stauraum werden unter anderem Fernbedienungen, Kabel, Controller, Filme und andere Kleinteile Platz finden.
Die Oberfläche der Esche wird mit einem weiß gefärbten Öl etwas aufgehellt und greift somit erneut den Hell-Dunkel-Effekt auf. Auch die aus amerikanischem Nussbaum hergestellten inneren Schubkästen unterstreichen diese Thematik erneut. Die Nutzung von hellen und dunklen Hölzern, Elementen und Materialien in Verbindung mit einer persönlichen Beziehung zu Italien, gibt meinem Meisterstück seinen Namen. LUCE E OMBRA.
Mit den bereits geplanten seitlichen Erweiterungen, kann ich im Anschluss an die Meisterschule das Thema noch fortführen und an zukünftige Wohnungen und Räumlichkeiten individuell anpassen und gestalten.




